Vorgeschichte
Im
November 2013 ging ein sehr guter Freund von mir zurück in seine Heimat USA. Er
war 40Jahre in Deutschland und wollte seine letzten Jahre in seiner Heimat
sein. Beim Abschied versprach ich ihm, ihn zu besuchen. Sein Sohn, der gerade
16 Jahre wurde, sollte mich begleiten. Nun bin ich zwar schon viel
gereist, aber die USA war für mich totales Neuland. Es waren sehr viele
Vorbereitungen zu treffen, von denen ich vorher noch nie etwas gehört hatte. Im
Internet und in Internet-Foren versuchte ich soviel Wissen, wie möglich zu
bekommen. Da brauchte man für den 16jährigen eine Reiseerlaubnis in Deutsch und
englisch, eine Erlaubnis zum buchen der Flüge und auch die ESTA. Was war die
ESTA? Sie ersetzt den grünen Einreiseschein, den man früher im Flugzeug
ausfüllen musste. Nachdem ich mir sicher war, dass ich alles hatte, ging ich
ins Reisebüro und buchte den Flug nach Minneapolis. Dort wollte uns mein Freund
mit einem Bekannten abholen. Stolz rief ich meinen Freund an und sagte, dass er
uns am 24.07. in Minneapolis abholen konnte.
Erste Probleme schon vor der Anreise
Da kam der erste Schock, er konnte uns
nicht abholen und wir mussten einen Inlandflug nach Fargo buchen, von dort er
uns abholen könnte. Also ging ich am nächsten Tag gleich ins Reisebüro und
erklärte meine Lage. Am Vorabend hatte ich mich schon mal bei Traveltopia schlaugemacht,
was solch ein Flug kostet. Die nette Dame meinte, dass eine totale
Umbuchung viel zu teuer sei und dass sie mir auch nicht so einen günstigen Flug
buchen könnte wie Traveltopia. Nun ging ich wieder nach Hause und buchte
im Internet bei Traveltopia einen Anschlussflug von Minneapolis nach Fargo
und zurück. Dort hatte man mir gleich erklärt, dass wir zum Umsteigen mind.
4Std Zeit einplanen sollten. Wir fanden dann Flüge, bei denen wir 5Std Zeit
hatten. Die lange Zeit war wichtig, denn bei der Einreise in die USA muss man
durch die Immigration. Unabhängig davon, wo das Ziel liegt und wie oft man in
den USA umsteigen muss: Dort, wo man das erste Mal US-amerikanischen
Boden betritt, muss man unweigerlich durch die Immigration. Dazu kam, dass wir
in Minneapolis im Terminal 2 landeten und vom Terminal 1 weiterflogen.
Endlich war alles gebucht und unserer Reise sollte nichts mehr im Wege
stehen. Doch wir hatten die Rechnung ohne die Condor und ohne unser Reisebüro
gemacht. Condor verschob den Abflug von Frankfurt von 11Uhr auf 14:15. Da ich
den Flug direkt im Reisebüro gebucht hatte, bekomme ich von Condor keine Info,
dies muss das Reisebüro machen. Am 22.7. rief mich das Reisebüro an und fragte,
ob alles in Ordnung sei, mit dem Abflug um 14:15 am 24.7. Mich traf der Schlag
und ich fragte, warum ich nicht vorher informiert wurde. Darauf konnte mir die
Dame keine Antwort geben. Nun ging es am nächsten Tag, den 23.7. rund. Das
Reisebüro versuchte eine Umbuchung unseres Anschluss Fluges. Dies gelang ihnen
aber nicht. Nun kümmerte ich mich selbst darum und bekam noch die letzten
2Plätze des letzten Fluges. Allerdings nur noch Erste Klasse, da wir sehr spät umbuchen wollten. So entstanden Umbuchungskosten von ca 1100 Euro. Die Kosten hat das Reisebüro getragen,da sie
es versäumt hatten uns rechtzeitig zu informieren.
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Anreise
Seit Jahren fahren meine Frau und ich mit
der Bahn zum Flughafen. Dies nicht ohne Grund, denn die Autobahn nach
Frankfurt wurde immer unberechenbarer. Doch die Mutter des Jungen, der mit mir
flog, wollte uns unbedingt mit dem Auto hinfahren. Dies konnte ich verstehen
und wir fuhren mit dem Auto. Allerdings hatte ich darauf bestanden, 4Stunden
vor der vorgeschriebenen Check-in Zeit
abzufahren. Leider sollte sich meine Vorsicht als zu Recht erweisen. Etwa 40km
vor Frankfurt Stau, es ging nichts mehr. Glücklicherweise war eine Raststätte
in der Nähe und wir fuhren auf der Standspur hin, um nähere Auskunft zu
bekommen. Dort hatte sich natürlich auch ein Stau gebildet, andere hatten
diese Idee auch. Ein Lkw-Fahrer, den wir fragten, sagte uns, dass die Autobahn
seit 2Std ab hier total gesperrt sei. Im Verkehrsfunk wurde kurz darauf dies
und einen Stau von 30km durchgesagt. Nun blieb uns nichts anderes übrig, als
auf der Landstraße weiter zufahren. Auch diese Idee hatten nicht nur wir und so
ging es nur schleppend vorwärts. Aber es bewegte sich etwas, und nachdem jeder
seine Fahrtrichtung gefunden hatte, löste sich dieser Stau auf. So erreichten
wir dann, sichtlich genervt aber glücklich, um 10:00 den Flughafen.
Flughafen Frankfurt
Am Flughafen war dann heftig
viel Betrieb; längeres Parkplatzsuchen, weiter Weg zum Check-in der Condor und
eine lange Warteschlange am Check-in-Schalter. Dort erfuhren wir, dass die
Condor noch eine halbe Std später abfliegt; daraus wurde dann aber 1Std. Aber
auch das hatten wir bald überstanden und wir gingen nach einem kleinen
Spaziergang zur Passkontrolle. Als wir dann zur Gepäckkontrolle gingen, sagte
man uns wir seien viel zu früh. Die Fluggesellschaften schreiben den
Passagieren, dass man bei Flügen in die USA sehr frühzeitig kommen sollte, da
es neue strengere und zeitaufwendigere Kontrollen gibt. Trotzdem sagte man uns,
dass die Gepäckkontrolle erst eine halbe Stunde vor der Bord-in Zeit öffnet. 15
Min vor dem Bord-in kam Bewegung in die Kontrolle. Wo zum Teufel waren nun die
extra strengen Kontrollen? Im Gegenteil, es wurde schnell und schlampig
kontrolliert. Ein Passagier hatte ein komplettes Nagel Set mit Schere an Bord,
obwohl dies streng verboten ist; so streng war die Kontrolle.
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Minneapolis
Wir flogen über England an Grönland vorbei nach Minneapolis. Über Grönland konnte man gut die Eisschollen und das ewige Eis sehen, was sehr interessant war.
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Nach einem guten Flug, mit gutem Service
und gutem Essen landeten wir in Minneapolis auf Terminal2. Dort waren alle sehr
freundlich und hilfsbereit. Der Beamte bei der Immigration war freundlich und
machte einfach nur seinen Dienst. Auch am Zoll hatten wir Glück, der Zollbeamte
prüfte nur das Zoll-Dokument, dass man im Flugzeug ausfüllt, lies uns dann ohne
weitere Kontrolle durch. Trotzdem war es dann schon ca. 19:00 und wir mussten
noch zum Terminal 1, von dort unser Weiterflug nach Fargo ging. Es zeigte sich
also, dass es gut war, den Flug nach Fargo umzubuchen. Er sollte nämlich schon
um 19:25 starten und wir hätten in nie erreicht. Unser neuer Flug startete um
21:50 und so konnten wir gemütlich zum Terminal 2 und dort einchecken. Um kurz
vor 23:00 landeten wir dann endlich in Fargo North Dakota, wo schon mein Freund
und seine Cousine auf uns wartete. Die Freude war groß und mein Freund und sein
Sohn lagen sich erst mal in den Armen.
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Unterkunft
Nach der herzlichen Begrüßung ging es vorbei am Mc Drive
(damit wir ja nicht verhungern) nach Fargo. Dort übernachteten wir bis zum
nächsten Tag. Um ca. 9:00 gingen wir erst mal Frühstücken; es ist dort üblich
auch in ein Lokal zum Frühstück zu gehen, wer es sich leisten kann. Nun wurde
ich das erste Mal mit einem amerikanischen Frühstück konfrontiert. Es war sehr
gut, aber eine Unmenge und ich hatte danach das Gefühl zu platzen. Nun in
der Wohnung die Koffer einladen und wir fuhren weiter nach Britton, wo
mein Freund wohnte.
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In Britton durften wir
dann den restlichen Urlaub bei einer Bekannten meines Freundes Wohnen. Sie
hatte die Wohnung mit meinem Freund für die Zeit unseres Aufenthaltes
getauscht, da Ihre viel größer war. So etwas wird man bei uns nur selten
erleben, dass Fremde 2 Wochen die eigene Wohnung nutzen dürfen, währen man in
dieser Zeit selbst in eine wesentlich kleinere wohnt. Jeder hatte sein eigenes
Zimmer, ein tolles Bad, Küche Wohnzimmer usw. Wir fühlten uns sofort wohl dort
und hatten auch mit der Besitzerin so manche nette Stunden zusammen.
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Das Essen
Mit dem Essen ist das so eine Sache, jedes Land hat da
so seine Spezialitäten und Gewohnheiten. In den USA musste ich mich allerdings
an vieles gewöhnen. Mein grundsätzlicher Vorteil ist, dass ich praktisch fast
alles esse und in den Essenszeiten sehr flexibel bin. Dies war auch von Nöten,
denn die Amerikaner haben eine besondere Art. Eigentlich nur Toastbrot, weißes
Brot, Süßes, Speck Eier, Hamburger, Hotdogs und zum Dessert Kuchen. Zu keinem
Essen dürfen Kartoffel Chips fehlen. Wenn es Fleisch gibt, dann immer gleich
riesen Portionen. Zum Frühstück gibt es oft Pancakes mit Butter, Ahornsirup
oder Marmelade. Eine Art Pfannenkuchen nicht süß nicht salzig. Dafür war aber
die Butter sehr salzig, was zur Marmelade nicht unbedingt von Vorteil ist. Fast
zu jeder Tageszeit, aber meist als Dessert gibt es Pie, ein runder Kuchen mit
allen Sorten Fruchtfüllung. Schmeckte mir sehr gut, aber wenn die Maus satt
ist, dann schmeckt auch das beste Körnchen bitter. Einmal waren wir zu einer
Feier eingeladen und mein Freund sagte, dass es viel Salate gibt. Darauf freute
ich mich, denn mein täglicher Salat fehlte mir schon. Es gab wirklich viel
Salate, aber alles mit Nudel, Kartoffel oder sonst irgendwelchen Mix;
dies alles mit heftig viel Creme, eine Art Mayonnaise. Die Salate waren alle
sehr lecker, aber auch regelrechte Kalorienbomben. Meine Erfahrung, es wird
eigentlich immer viel und kalorienreich gegessen. Das meiste hat mir geschmeckt,
aber bald fehlte mir doch mein Körner-Mischbrot und mein gemischter Blattsalat
mit Karotten usw. Getrunken wird sehr viel Cola, Sprite und noch mehr
verschiedene kalorienreiche Getränke. Sehr Positiv empfand ich, dass man aber
fast überall auch Getränke ohne Zucker bekam und Wasser grundsätzlich dazugehörte.
Dass die Amerikaner gerne Whisky trinken ist kein Geheimnis, aber dass sie die
in zu großen Mengen tun, konnte ich nicht erkennen. In Amerika wird nicht mehr
und nicht weniger getrunken als bei uns. Auch weiß ich nicht, ob diese
Essensgewohnheiten für ganz Amerika gelten, ich habe es halt so erlebt.
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Land&Leute
In South Dakota wohnten Früher die
Sioux-Indianer; eigentlich wohnen sie dort noch, nur in moderne Häuser. Diese
bekommen sie vom Staat kostenfrei, als "Entschädigung" für das
Land, das man ihnen weggenommen hatte. Wir besuchten Mal ein kleines Dorf, in
dem noch mehr Indianer leben sollten. Gesehen haben wir nicht viel, aber
die wir gesehen haben, machten schon morgens einen angetrunkenen Eindruck.
Eigentlich wollte ich Fotos machen, aber es war mir zu peinlich um Erlaubnis zu
bitten; und ohne Erlaubnis fotografiere ich keine Personen, außer sie sind
zufällig in der Masse anwesend. Es gibt sehr viele Seen dort und das Land ist
sehr schön und weit. Britton ist ein verschlafenes kleines Städtchen mit
ca. 1300 Einw. Es gibt aber alles was man benötigt, mind. 3Kirchen, 2Bars, ein
großer Supermarkt, 2Banken, davon eine die berühmte Fargo Bank (bekannt aus
alten Westernfilmen), Post Apotheke, Schwimmbad, Base Ball-Platz, American
Football- und Fußball-Platz und einen sehr großen Kinderspielplatz; auch
eine Elementary School (Grundschule, Volksschule) und eine Highschool gab es. Natürlich auch ein Courthaus; dies ist Rathaus, Gericht, Stadtverwaltung, Sheriff Büro und Gefängnis in einem Gebäude.
Courthaus Britton. Zum Vergrößern auf Bild klicken / Click to enlarge image
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Auffällig war, dass es sehr viele ältere Menschen dort gibt, für die es eineArt Begegnungsstätte gab. Diese wurde auch von einem Verwanden meines Freundes
geführt und bewirtschaftet, der selbst 90 Jahre alt ist. Die Stadt ist
allgemein sehr ruhig und jeder hat noch Zeit. Die Menschen sind sehr höflich,
hilfsbereit und freundlich, die Gastfreundschaft wird ganz groß
geschrieben. Nur mir der Sprache hatte ich so meine Probleme. Sie haben solch
einen Slang drauf, das ich erst zum Ende unseres Besuches anfing sie besser zu
verstehen. Trotzdem kam ich gut zurecht.
Zwei Dinge sind mir allerdings doch
sehr negativ aufgefallen. Man spürt sehr deutlich den Rassenhass gegen Schwarze
und sie machen auch keinen Hehl daraus. Waffen sind das liebste Spielzeug und
viele haben mehrere Waffen zu Hause im Tresor. Schon die kleinen Kinder werden
recht schnell mit der Waffe großgezogen.
Gerne hätte ich noch mehr vom weiten Land angeschaut, aber aus organisatorischen- und Zeit-Gründen war dies nicht möglich.
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