Venezuela 25April – 08Mai 2001
Venezuela war
schon lange ein Reisewunsch von uns. Durch die politische Lage und
ständige Unruhen verschoben wir es immer wieder auf das
– nächste Jahr – nach den Wahlen in
Venezuela wurde es dann 2001 doch sehr ruhig und wir wagten
eine Reise zur Touristenhochburg Isla De Margarita.
Anreise
Auf der Fahrt zum Hotel machte das Land erst mal einen sehr kargen
Eindruck, überall Einöde und sonnenverbranntes Land.
Doch dann bei der Ankunft im Hotel ein Genuss für die Augen,
eine wunderschöne Hotelanlage empfing uns. Die Menschen in
Venezuela sehr freundlich und offen. Die Gästebetreuung war
eine Deutsche, was uns sehr freute. Gut sie machte im ersten Moment den
Eindruck einer "Zensi von der Alm", was sich aber bald als Irrtum
herausstellte. Sie war Top drauf und machte ihre Arbeit hervorragend.
Unser Zimmer war schön; nicht das eines Luxushotels, aber wir
waren sehr zufrieden. Da wir spät am Tag ankamen, war es auch
schon Zeit zum Abendessen. Die Jungs im Speisesaal waren spitze; sie
rannten und bemühten sich sehr um unser Wohlergehen. Da ich
ein wenig Spanisch spreche, waren wir mit unserem Tischkellner sofort
auf einer Linie. Er freute sich so, dass er jeden seiner Kollegen
herholte und uns vorstellte. Ganz stolz auf ihre Deutschkenntnisse
versuchte nun jeder nette Worte auf Deutsch an den Mann zu bringen. Es
war ein lustiges Wetteifern und wir hatten schon am ersten Abend viel
Spaß. Das Essen war sehr gut und die Auswahl auch sehr
ordentlich.Auch diesmal hatten wir all Inklusauf gebucht und wurden
nicht enttäuscht; heute weiß ich, dass in den
karibischen Länder AI lohnt, was man auf den Malediven
meistens nicht sagen kann.
Der Strand
Da ich Frühaufsteher bin, ging es gleich um 7:00 Früh
an den Strand. Er machte keinen schlechten Eindruck aber das das
Liegen- reservieren war schon voll im Gange. Trotzdem freute mich auf
das Strandleben nach dem Frühstück.
Ja es ist nicht alles Gold was glänzt, den der Strand wurde
doch recht voll und der Einstieg ins Wasser war unmöglich.
Viele Steine, bis man richtig im Wasser stand und dann
plötzlich ging es ab ins Tiefe. So kannten wir die Karibik
noch nicht und waren doch etwas enttäuscht. Später
merkten wir dann, dass man ein gutes Stück weiter besser ins
Wasser gehen konnte. Nachmittag ca 15:00 wurde dann der Wind so stark,
dass der Sand wie Nadelspitzen in die Haut schlug. Also blieb uns
nichts anderes übrig als an den Pool zu gehen, der direkt
neben dem Strand nur durch einen Zaun getrennt war. Am Pool befanden
sich windgeschützte Liegen, die man je nach Bedarf
ändern konnte.
Auch gab es täglich um ca. 15:00 eine Tanzvorführung
der Animateure und sonst gute Musik. Man darf nicht vergessen der Pool,
besser die Poolanlage war 2000m² groß und wir hatten
viel Spaß. So kam es, dass wir das erste mal im Urlaub fast
die halbe Zeit des Tages am Pool verbrachten. Um einen guten Platz zu
bekommen, verzogen wir uns ca. 14:00 vom Strand; die Idee hatten
nämlich andere Urlauber auch.
Ausflüge
Caracas
Eigentlich wollten wir in den Dschungel, zum Angel Fall (Salto Angel)
oder Orinoco Delta usw. Der Angelfall (Salto-Angel) im Hochland von
Guayana (Venezuela) wurde 1937 durch den amerikanischen Buschpiloten
Jimmy Angel entdeckt. Er gilt mit seinen 972 Metern als der
höchste Wassefall der Erde.Doch da waren viele Impfungen
nötig und wir hatten nicht vorgebeugt; also blieb
erstmal nur Caracas. Wir wurden morgens 5:00 mit einem Taxi abgeholt
und wurden zum Flughafen gebracht. Man setzte uns einfach in ein
Linienflugzeug nach Caracas. Dort standen wir am Flughafen und wussten
nicht, wie es weitergehen sollte. Schon nach ca. 10 Minuten sprach uns
eine Dame an, die sich als unsere Reiseleiterin vorstellte; ihr Name
"Esperanza" auf Deutsch "Hoffnung"Sie machte uns sofort klar, dass wir
ihre einzigen Gäste waren und gab uns gleich einige
Besichtigungsziele zur Auswahl. Es war wirklich ein gelungener Tag,
sehr informativ und lustig. Sie setzte uns dann am Abend, nach dem sie
ein dickes Trinkgeld für sehr gute Leistung erhalten hatte,
wieder in ein Flugzeug zurück zur Insel. Dieser Ausflug war
nicht gerade billig, aber er hatte sich gelohnt.
Los Roques
Als Nächstes wollten wir das Archipel los Roques
(geschützter Naturpark) besuchen.
In Venezuela nennt man es auch die Malediven von Venezuela. Nach dem
Hinflug mit einem Sportflieger ging es mit einem Katamaran weiter zum
Inselhüpfen; es war ein Traum, noch nie hatten wir so
weiße wunderschöne Strände gesehen, noch
nie hatte ich beim Schnorcheln so viele schöne Fische gesehen.
Los Roques hat seinen Zusatznamen "Malediven von Venezuela" verdient.
Am Abend kamen wir dann müde und braun gebrannt wieder ins
Hotel, wo wir unseren Urlaubsbekannten viel zu erzählen hatten.
Sicherheit
Das Einzige was mich wirklich gestört hat, man konnte nicht
überall hingehen, wohin man wollte. Die Gefahr von den so
genannten Banditos überfallen zu werden war zu groß.
Diese lauerten überall, wo es einsam oder dunkel war und
schreckten auch vor Mord nicht zurück. Unser Strand war ab
einer bestimmten Stelle von einem bewaffneten Wachmann gesperrt. Auch
konnte oder sollte man niemals nach Einbruch der Dunkelheit auf eigene
Faust alleine das Hotel verlassen. Sehr schade, aber aus
Sicherheitsgründen doch angebracht.
Rückreise
So vergingen die Urlaubstage wieder mal viel zu schnell und es ging
wieder zum Flughafen. Erst war alles in Ordnung, doch irgendwie zog
sich alles in die Länge; es wurden stichprobenartig
Gepäckstücke vom Transportwagen, der die Koffer zum
Flieger bringt, runtergezogen und auf Tischen die neben der Rollbahn
aufgebaut waren gelegt.
Dann wurden mit einem Megafon und durch die Flughafenlautsprecher, die
Namen der Besitzer aufgerufen. Diese mussten dann die Koffer total auf
den Tischen zur Kontrolle ausräumen, jeder konnte den Inhalt
durch die Fenster bewundern. Ein ungutes Spiel, aber wegen der hohen
Schmuggelrate an Rauschgift doch akzeptabel. Plötzlich, nach
schon einiger Verspätung stand der Pilot unter uns. Er sagte,
dass unser Flieger kaputt sei und wir nicht starten konnten. So dauerte
es noch ca. 6Stunden bis wir abflogen. Die Fluggesellschaft "Condor"
hat sich aber sehr gut um uns gekümmert, Essen und Trinken
kostenlos besorgt und laufend über den neusten Stand der Dinge
informiert.
Da unsere Flugroute nach insgesamt 8 Std.
Verspätung nicht mehr frei war, mussten wir über
Casablanca (Afrika) zurück fliegen. In Teneriffa mussten wir
dann noch zwischenlanden, weil die Besatzung total ausgetauscht wurde;
sie hatte ihre erlaubte Flugzeit erreicht. So kamen wir dann total
müde mit ca. 10 Stunden Verspätung in Deutschland an.
Auf
jeden Fall war Venezuela ein schöner Urlaub, aber einmal ist
genug.
|