DieDominikanische Republik 1995/1998/2003
Eigentlich sollte unsere
Hochzeitsreise 1993 nach Afrika gehen und wir wollten auf jeden Fall
auch die Elfenbeinküste besuchen. Was uns letztlich davon
abgehalten hat, waren die vielen Impfungen.
Also suchten wir was anderes und entschlossen uns für die
Dominikanische Republik.
Für viele heute nichts Besonderes, aber für uns
damals schon. Wir hatten jahrelang in Griechenland Urlaub gemacht (war
immer wunderschön) und hatten oft von Urlaubsbekanntschaften
gehört, wie schön die Dom-Rep doch sei.
Also haben wir gleich 3Wochen All Inklusauf in Punta Cana Hotel Fiesta
Bavaro für Juni/Juli gebucht.
Ankunft
12 Stunden Flug waren wir nicht gewohnt und wir waren froh endlich da
zu sein. Beim Austeigen aus dem Flugzeug traf uns die Hitze wie ein
Hammer; es war Nachmittag ca. 15:00. Nach dem Warten auf die Koffer und
den üblichen Formalitäten gingen wir zu unserer
Reiseleitung, die uns den Weg zu den Bussen zeigte. Vor der
Tür der Ankunftshalle waren wir plötzlich von einem
Rudel von Kofferträger umzingelt, von denen einer uns unser
Gepäck aus den Händen riss und los ging's zum Bus.
Dort angekommen hielt er gleich die Hand auf; unerfahren, wie
ich war, gab ich ihm einen Dollar. Sein Gesicht wurde immer
länger und grimmig, doch ich machte ihm deutlich klar, dass er
nicht mehr bekomme und zornig zog er ab, denn auch der Busfahrer
verscheuchte ihn. Schließlich hatte er sich ja
aufgedrängt und das mag ich überhaupt nicht. Vom
Hotel waren wir total überwältigt, eine Anlage wie
eine kleine Stadt; ca. 300 Zimmer verteilten sich in nette
Reihenbungalows. Nach dem wir uns geduscht und umgezogen hatten war es
auch schon Zeit zum Abendessen. Wir waren schon sehr erstaunt wie
dunkel es um 18:30 war, dies kannten wir von Griechenland nicht.
Zu allem Übel fing es heftig zu regnen an, man glaubte die
Welt geht unter. Meine Frau schimpfte: „ da fliegt man 12
Stunden und hat Regen, so ein Mist.“ Ich beruhigte sie damit,
dass dies in der Karibik nichts zu sagen hat und schnell
vorüber geht, was dann auch so war. Jetzt erst merkten wir,
dass der Weg zum Speisesaal und alle anderen Wege überdacht
waren; gut, wenn es regnete und gut, wenn die Sonne brannte. Einen
Speisesaal dieser Größenordnung hatten wir
noch nie gesehen. Ein riesiges Angebot an Speisen; alles war vom
Feinsten von der Vorspeise bis zum Nachtisch und alles als Buffet
wunderschön fürs Auge angerichtet.
Die
nächsten Tage wussten wir dann, dass es noch mehr
Speiseräume gab; einer davon war gegenüber von
unserem Bungalow. Das Essen war überall sehr gut und reichlich.
Das
Hotel
Wie ich schon erwähnte, war das Hotel sehr groß. In
den ersten Tagen haben wir uns 3mal verlaufen, bis wir den Weg
auswendig kannten. Die Anlage war sehr liebevoll angelegt und gepflegt.
Es machte viel Spaß spazieren zu gehen und so machten uns
auch die teilweise langen Wege zu den verschiedenen Einrichtungen
nichts aus. Wir dachten, dass dort englisch gesprochen wird, das war
nur bedingt richtig. Das gehobene Personal ja; aber die vielen kleine
Helferlein, die uns persönlich viel lieber und wichtiger sind
sprachen nur spanisch. Also entschloss ich mich Spanisch zu lernen, was
ich auch tat und was mir schon oft viel nutzte. 2003 hatten dann viele
deutsch gelernt,aber mit dem englisch
– na ja
–
Der
Strand
Um 2Uhr morgens war ich hell wach, was war los???
Wir hatten wohl vom so genannten Jet Lag (den Zustand durch die
Zeitverschiebung) gehört, aber noch nie damit zu tun gehabt.
Natürlich, in Deutschland war es jetzt ca 8Uhr morgens. So
ging ich dann raus, spazieren an den Strand, der 1Minute vom Zimmer
entfernt und beleuchtet war und von einem Wachmann mit Waffe bewacht
wurde. So erlebte ich dann auch gleich meinen ersten
wunderschönen Sonnenaufgang. Da meine Frau
Langschläferin ist, machte ihr das nichts aus und ich weckte
sie dann zum Frühstück. Nach dem
Frühstück dann sofort zum Strand und wir konnten
nichts mehr sagen, als wir ihn in seiner vollen Pracht sahen. Nur
Palmen und weißer Sand, wohin wir auch schauten,
kilometerlang, wir waren im Paradies. Auch das Wasser war traumhaft;
sauber, türkisfarben und 28°C warm. Leider mussten wir
aber im Laufe des Urlaubs feststellen, dass man sich hier rechtzeitig
um einen schönen Platz bemühen musste. Wir haben dann
sofort den lieben Platzwächter, der die Liegen und
Sonnenschirme verwaltet, mit einigen Dollar bestochen. So hatten wir
immer einen schönen Strandplatz und er ein gutes Trinkgeld;
und dies nicht nur von uns. Am Strand gab es im Abstand von ca. 30Meter
kleine Häuschen, dort bekam man alles zum Trinken, was man
wollte. Wenn man die Getränkekarte und die Preise so
anschaute, merkte man bald, dass sich hier all Inklusive lohnte.
Ausflüge
Es wurden sehr viele Ausflüge angeboten, die aber nicht gerade
billig waren. Wir machten alle Ausflüge mit dem kleinen
Flugzeug, da die Ausflugsziele immer weit entfernt waren; man wollte ja
vom Ziel auch was sehen und nicht nur mit dem Bus durch die Gegend und
Zuckerrohrfelder fahren.
Santo
Domingo, die Hauptstadt.
Sehr schön und erschreckend zu gleich. So grass hatten wir die
Trennung von Arm und Reich noch nie erlebt. Überall wurde
gebettelt und irgendwelches billiges Zeug verkauft; man musste sehr
aufpassen, denn die Touristen wurden abgezockt und betrogen, wie es nur
ging. Aber es hat uns doch sehr gut gefallen und wenn man gut handelte,
konnte man noch einigermaßen vernünftig einkaufen.
Insel
Saona
Zuerst besuchten wir das Künstlerdorf Altos de
Chavon, das auf einer Anhöhe über dem Rio de Chavon
liegt. Dort wurden viele Rambo- und Vietnam- Filme gedreht. Dort
stiegen wir in Speedboote, die uns in die Karibik zur Insel
Saona brachten. Es war eine lustige aber anstrengende Fahrt.
Die Speedboote flogen über das Wasser und schlugen immer
wieder hart auf, nichts für schwache Bandscheiben oder
schwangere Frauen. Davor wurde auch vor dem Ausflug gewarnt. Auf dem
Weg nach Saona hielten wir an und stiegen mitten in der Karibik, aber
in Strandnähe, aus. Das Wasser war hier nur ca. 60cm. bis
100cm. tief und ca 35 °C warm, auf einer Strecke von etwa 1km.
Die Einheimischen nennen das Gebiet : „Grande
Piscina natural“ = großes Natur-Schwimmbad. Es war
schon beeindruckend und sehr lustig, vor allem weil der Rum ( im
Ausflugspreis enthalten) literweise ausgeschenkt wurde. Aus der Insel
Saona ein empfang, wie man ihn von den Filmen wie Traumschiff usw.
kennt. Zurück ging es dann mit einem riesigen Katamaran, auf
dem ca 60 Leute Platz hatten.
Es war wirklich ein sehr beeindruckendes Erlebnis, das wir 1998
wiederholten. Da fuhren wir aber mit einem Schaufelraddampfer auf dem
Rio de Chavon in die Karibik und die Speedboote, auf die wir dann
umstiegen (saona war doch sehr weit von Chavon), waren besser weicher
und ruhiger. Zurück fuhren wir dann mit einem Trimaran.
Es war zwar auch wieder schön, aber wir mussten erkennen, dass
man nichts 100% wiederholen kann. 2003 machten wir noch auf eigene
faust einen Ausflug nach Higüey. Dies ist ein Ort mit einer
sehr schönen Wallfahrtskirche und auch
sonst sehr nett. Schon die Fahrt dort hin war ein kleines Abenteuer;
dank meiner Spanischkenntnisse aber kein Problem. Zusammen hatten uns
die Ausflüge so viel wie der Urlaub einer Person für
2Wochen gekostet, 1995 war die Dom-Rep noch sehr billig. 1998 schon
wesentlich teuerer und 2003 durch den Euro dann ca. doppelt so teuer
wie 1995.
Das dritte Mal
Also 2003 waren wir dann so enttäuscht, dass wir uns
versprachen : „Das war das letzte Mal.“ Warum?? Es
war nicht, weil wir 2002 auf den Malediven waren, sonder, weil sich
Punta Cana zu eine Touristenhochburg nach Ballerman-Manier
entwickelt hatte. Obwohl wir diesmal den großen Bruder Fiesta
Palace ( 5Sterne) gebucht hatten, war dies wesentlich schlechter. Der
Service, das Essen, alles war auf Massentourismus abgestimmt. Auch
hatte man aus dem ehemaligen Fiesta Bavaro 3 Hotelbereiche gemacht.
Einen für stinkreiche Franzosen, den wir nicht betreten
durften, einen für 3Sterne Preis und einen für
4Sterne Preis.
Damit
man die AI-Gäste erkennt, hatte man dafür ein
Plastikarmband. Jede Hotelgruppe eine andere Farbe.
Wir bekamen das goldene Band, weil wir das dritte mal
in einem Fiesta Hotel Urlaub machten.
Der einzige Vorteil:
Man konnte ohne Anmeldung in allen Bereichen (außer dem
französischen) Essen und trinken. Ob dies ein wirklicher Vorteil
war, lasse ich mal dahingestellt.
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Das
goldene Band für
3mal Urlaub in Fiesta Hotels
1.)
Fiesta Bavaro 20.06. - 11.07.1995
2.)
Fiesta Bavaro 26.06. - 11.07.1998
3,)
Fiesta Palace 21.03. - 03.04.2003
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Die
größte Enttäuschung aber, wo war der weite
einsame Strand?? Hotelburg neben Hotelburg hatte man erbaut. Morgens
glich der Spaziergang einer Volkswanderung, fehlte nur noch der Preis,
den es immer gibt. Auch die Sonnenschirme hatten sie abgeschafft, so
gab es sehr wenig Schatten, um den morgens heftig gekämpft
wurde.
Aus den
wenigen Strandbuden, die es mal gab, war ein richtiger Ortsteil
geworden. Am Ende des Hotelstrandes gab es nicht mehr die einfachen
Souvenirstände und wenige zeltartige Buden, sondern einen
Supermarkt, eine Bank, ein Internetcafé und feste
Steinläden. Der ganze ursprüngliche Flair war weg.
Wir fanden das alles unerträglich, machten aber das Beste
daraus.
Und noch
eines, wofür jetzt aber das Land und seine Menschen
nicht verantwortlich sind, das Wetter war total
verrückt. Wir waren extra in der Trockenzeit
(März/April) gereist, hatten aber 3Tage schlechtes Wetter.
Davon ein Tag kalt und verregnet, was ich in der Karibik nie
für möglich gehalten hatte. Es war so kalt, dass man
eine Jacke oder ein Sweatshirt vertragen konnte. Dies gibt
mir sehr zu denken, ist das der Anfang unserer kaputt gemachten Welt???
Trotz allem
haben wir uns erholt und der Urlaub war auch nicht schlecht,
doch nochmal Dom-Rep eventuell ja, Punta Cana
––– nie mehr
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