Dominikanische Republik

Kurzinformation:
Fläche: 48734 km2
Einwohner: (2000) 8,44 Mio.
Hauptstadt: Santo Domingo
Verwaltungsgliederung:
29 Provinzen, 1 Nationaldistrikt
Amtssprache: Spanisch
Nationalfeiertag: 27.2.
Währung: 1Dominikanischer Peso (dom$)= 100Centavos (cts)
Zeitzone: MEZ 5 Stunden


© 2002 Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG


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                      DieDominikanische Republik 1995/1998/2003

Eigentlich sollte unsere Hochzeitsreise 1993 nach Afrika gehen und wir wollten auf jeden Fall auch die Elfenbeinküste besuchen. Was uns letztlich davon abgehalten hat, waren die vielen Impfungen.
Also suchten wir was anderes und entschlossen uns für die Dominikanische Republik.
Für viele heute nichts Besonderes, aber für uns damals schon. Wir hatten jahrelang in Griechenland Urlaub gemacht (war immer wunderschön) und hatten oft von Urlaubsbekanntschaften gehört, wie schön die Dom-Rep doch sei.
Also haben wir gleich 3Wochen All Inklusauf in Punta Cana Hotel Fiesta Bavaro für Juni/Juli gebucht.

Ankunft
12 Stunden Flug waren wir nicht gewohnt und wir waren froh endlich da zu sein. Beim Austeigen aus dem Flugzeug traf uns die Hitze wie ein Hammer; es war Nachmittag ca. 15:00. Nach dem Warten auf die Koffer und den üblichen Formalitäten gingen wir zu unserer Reiseleitung, die uns den Weg zu den Bussen zeigte. Vor der Tür der Ankunftshalle waren wir plötzlich von einem Rudel von Kofferträger umzingelt, von denen einer uns unser Gepäck aus den Händen riss und los ging's zum Bus. Dort angekommen  hielt er gleich die Hand auf; unerfahren, wie ich war, gab ich ihm einen Dollar. Sein Gesicht wurde immer länger und grimmig, doch ich machte ihm deutlich klar, dass er nicht mehr bekomme und zornig zog er ab, denn auch der Busfahrer verscheuchte ihn. Schließlich hatte er sich ja aufgedrängt und das mag ich überhaupt nicht. Vom Hotel waren wir total überwältigt, eine Anlage wie eine kleine Stadt; ca. 300 Zimmer verteilten sich in nette Reihenbungalows. Nach dem wir uns geduscht und umgezogen hatten war es auch schon Zeit zum Abendessen. Wir waren schon sehr erstaunt wie dunkel es um 18:30 war, dies kannten wir von Griechenland nicht.
Zu allem Übel fing es heftig zu regnen an, man glaubte die Welt geht unter. Meine Frau schimpfte: „ da fliegt man 12 Stunden und hat Regen, so ein Mist.“ Ich beruhigte sie damit, dass dies in der Karibik nichts zu sagen hat und schnell vorüber geht, was dann auch so war. Jetzt erst merkten wir, dass der Weg zum Speisesaal und alle anderen Wege überdacht waren; gut, wenn es regnete und gut, wenn die Sonne brannte. Einen Speisesaal  dieser Größenordnung hatten wir noch nie gesehen. Ein riesiges Angebot an Speisen; alles war vom Feinsten von der Vorspeise bis zum Nachtisch und alles als Buffet wunderschön fürs Auge angerichtet.
Die nächsten Tage wussten wir dann, dass es noch mehr Speiseräume gab; einer davon war gegenüber von unserem Bungalow. Das Essen war überall sehr gut und reichlich.

Das Hotel
Wie ich schon erwähnte, war das Hotel sehr groß. In den ersten Tagen haben wir uns 3mal verlaufen, bis wir den Weg auswendig kannten. Die Anlage war sehr liebevoll angelegt und gepflegt. Es machte viel Spaß spazieren zu gehen und so machten uns auch die teilweise langen Wege zu den verschiedenen Einrichtungen nichts aus. Wir dachten, dass dort englisch gesprochen wird, das war nur bedingt richtig. Das gehobene Personal ja; aber die vielen kleine Helferlein, die uns persönlich viel lieber und wichtiger sind sprachen nur spanisch. Also entschloss ich mich Spanisch zu lernen, was ich auch tat und was mir schon oft viel nutzte. 2003 hatten dann viele deutsch gelernt,aber mit dem englisch      – na ja –

Der Strand
Um 2Uhr morgens war ich hell wach, was war los???
Wir hatten wohl vom so genannten Jet Lag (den Zustand durch die Zeitverschiebung) gehört, aber noch nie damit zu tun gehabt. Natürlich, in Deutschland war es jetzt ca 8Uhr morgens. So ging ich dann raus, spazieren an den Strand, der 1Minute vom Zimmer entfernt und beleuchtet war und von einem Wachmann mit Waffe bewacht wurde. So erlebte ich dann auch gleich meinen ersten wunderschönen Sonnenaufgang. Da meine Frau Langschläferin ist, machte ihr das nichts aus und ich weckte sie dann zum Frühstück. Nach dem Frühstück dann sofort zum Strand und wir konnten nichts mehr sagen, als wir ihn in seiner vollen Pracht sahen. Nur Palmen und weißer Sand, wohin wir auch schauten, kilometerlang, wir waren im Paradies. Auch das Wasser war traumhaft; sauber, türkisfarben und 28°C warm. Leider mussten wir aber im Laufe des Urlaubs feststellen, dass man sich hier rechtzeitig um einen schönen Platz bemühen musste. Wir haben dann sofort den lieben Platzwächter, der die Liegen und Sonnenschirme verwaltet, mit einigen Dollar bestochen. So hatten wir immer einen schönen Strandplatz und er ein gutes Trinkgeld; und dies nicht nur von uns. Am Strand gab es im Abstand von ca. 30Meter kleine Häuschen, dort bekam man alles zum Trinken, was man wollte. Wenn man die Getränkekarte und die Preise so anschaute, merkte man bald, dass sich hier all Inklusive lohnte.

Ausflüge
Es wurden sehr viele Ausflüge angeboten, die aber nicht gerade billig waren. Wir machten alle Ausflüge mit dem kleinen Flugzeug, da die Ausflugsziele immer weit entfernt waren; man wollte ja vom Ziel auch was sehen und nicht nur mit dem Bus durch die Gegend und Zuckerrohrfelder fahren.

Santo Domingo, die Hauptstadt.
Sehr schön und erschreckend zu gleich. So grass hatten wir die Trennung von Arm und Reich noch nie erlebt. Überall wurde gebettelt und irgendwelches billiges Zeug verkauft; man musste sehr aufpassen, denn die Touristen wurden abgezockt und betrogen, wie es nur ging. Aber es hat uns doch sehr gut gefallen und wenn man gut handelte, konnte man noch einigermaßen vernünftig einkaufen.

Insel Saona
Zuerst besuchten wir das Künstlerdorf  Altos de Chavon, das auf einer Anhöhe über dem Rio de Chavon liegt. Dort wurden viele Rambo- und Vietnam- Filme gedreht. Dort stiegen wir in Speedboote, die uns in die Karibik zur Insel  Saona brachten. Es war eine lustige aber anstrengende Fahrt. Die Speedboote flogen über das Wasser und schlugen immer wieder hart auf, nichts für schwache Bandscheiben oder schwangere Frauen. Davor wurde auch vor dem Ausflug gewarnt. Auf dem Weg nach Saona hielten wir an und stiegen mitten in der Karibik, aber in Strandnähe, aus. Das Wasser war hier nur ca. 60cm. bis 100cm. tief und ca 35 °C warm, auf einer Strecke von etwa 1km.  Die Einheimischen nennen das Gebiet : „Grande Piscina natural“ = großes Natur-Schwimmbad. Es war schon beeindruckend und sehr lustig, vor allem weil der Rum ( im Ausflugspreis enthalten) literweise ausgeschenkt wurde. Aus der Insel Saona ein empfang, wie man ihn von den Filmen wie Traumschiff usw. kennt. Zurück ging es dann mit einem riesigen Katamaran, auf dem ca 60 Leute Platz hatten.
Es war wirklich ein sehr beeindruckendes Erlebnis, das wir 1998 wiederholten. Da fuhren wir aber mit einem Schaufelraddampfer auf dem Rio de Chavon in die Karibik und die Speedboote, auf die wir dann umstiegen (saona war doch sehr weit von Chavon), waren besser weicher und ruhiger. Zurück fuhren wir dann mit einem Trimaran.
Es war zwar auch wieder schön, aber wir mussten erkennen, dass man nichts 100% wiederholen kann. 2003 machten wir noch auf eigene faust einen Ausflug nach Higüey. Dies ist ein Ort mit einer sehr schönen Wallfahrtskirche und   auch sonst sehr nett. Schon die Fahrt dort hin war ein kleines Abenteuer; dank meiner Spanischkenntnisse aber kein Problem. Zusammen hatten uns die Ausflüge so viel wie der Urlaub einer Person für 2Wochen gekostet, 1995 war die Dom-Rep noch sehr billig. 1998 schon wesentlich teuerer und 2003 durch den Euro dann ca. doppelt so teuer wie 1995.

Das dritte Mal
Also 2003 waren wir dann so enttäuscht, dass wir uns versprachen : „Das war das letzte Mal.“ Warum?? Es war nicht, weil wir 2002 auf den Malediven waren, sonder, weil sich Punta Cana zu eine Touristenhochburg  nach Ballerman-Manier entwickelt hatte. Obwohl wir diesmal den großen Bruder Fiesta Palace ( 5Sterne) gebucht hatten, war dies wesentlich schlechter. Der Service, das Essen, alles war auf Massentourismus abgestimmt. Auch hatte man aus dem ehemaligen Fiesta Bavaro 3 Hotelbereiche gemacht. Einen für stinkreiche Franzosen, den wir nicht betreten durften, einen für 3Sterne Preis und einen für 4Sterne Preis.

Damit man die AI-Gäste erkennt, hatte man dafür ein
Plastikarmband. Jede Hotelgruppe eine andere Farbe.
Wir bekamen das goldene Band, weil wir das dritte mal
in einem Fiesta Hotel Urlaub machten.
Der einzige Vorteil:

Man konnte ohne Anmeldung in allen Bereichen (außer dem französischen) Essen und trinken. Ob dies ein wirklicher Vorteil war, lasse ich mal dahingestellt.
 

Das goldene Band für
3mal Urlaub in Fiesta Hotels
       1.) Fiesta Bavaro 20.06. - 11.07.1995       
2.) Fiesta Bavaro 26.06. - 11.07.1998
3,) Fiesta Palace  21.03. - 03.04.2003
  

Die größte Enttäuschung aber, wo war der weite einsame Strand?? Hotelburg neben Hotelburg hatte man erbaut. Morgens glich der Spaziergang einer Volkswanderung, fehlte nur noch der Preis, den es immer gibt. Auch die Sonnenschirme hatten sie abgeschafft, so gab es sehr wenig Schatten, um den morgens heftig gekämpft wurde.

Aus den wenigen Strandbuden, die es mal gab, war ein richtiger Ortsteil geworden. Am Ende des Hotelstrandes gab es nicht mehr die einfachen Souvenirstände und wenige zeltartige Buden, sondern einen Supermarkt, eine Bank, ein Internetcafé und feste Steinläden. Der ganze ursprüngliche Flair war weg. Wir fanden das alles unerträglich, machten aber das Beste daraus.

Und noch eines, wofür jetzt aber das Land und seine Menschen  nicht verantwortlich sind, das Wetter war total verrückt. Wir waren extra in der Trockenzeit (März/April) gereist, hatten aber 3Tage schlechtes Wetter. Davon ein Tag kalt und verregnet, was ich in der Karibik nie für möglich gehalten hatte. Es war so kalt, dass man eine Jacke oder ein Sweatshirt  vertragen konnte. Dies gibt mir sehr zu denken, ist das der Anfang unserer kaputt gemachten Welt???

Trotz allem haben wir uns erholt und der Urlaub war auch nicht schlecht,  
doch nochmal Dom-Rep eventuell ja,        Punta Cana        ––– nie mehr –––